Falls es jemanden interessiert, ein erster Eindruck:
Der Karton erweckt den Eindruck, daß es sich um ein Heckler & Koch Produkt handelt, dominate HK Logos, unauffällige Umarex Lizenztexte, VFC kommt gar nicht vor.
Inhalt:
- das Gewehr
- ein Magazin für 35 BBs (lt. Manual, mit Gewalt passen 39 rein)
- ein Quickloader
- ein viersprachiges, recht spärliches Manual mit grundlegenden Informationen zur Bedienung. Nichts über das Zerlegen, keine Explosionszeichnung, keine Teileliste
- ein Umarex Werbeheftchen
Verarbeitung:
Erstklassig (mit Abstrichen, siehe Ende). Saubere, gleichmäßige Oberflächen. Saubere Beschriftung. Nichts wackelt oder klappert. An vielen Stellen ist die Passung für meinen Geschmack sogar zu stramm, aber das dürfte sich mit der Zeit geben.
Den Rearpin habe ich regelrecht austreiben müssen (wieder rein war auch nicht leichter), ein einfaches Aufklappen der Receiverhälften war nicht möglich, es sitzt alles zu stramm. Ich mußte den vorderen Pin entfernen und dann ein bißchen wackeln, schieben und zerren, um die beiden Hälften zu trennen.
Das RAS sitzt auch sehr stramm, nach entfernen der Halteschraube (5 mm Innensechkant, kein Kreuzschlitz wie beim Original) bewegt sich erstmal gar nichts. Erst Klopfen mit einem Gummihammer brachte Bewegung ins Spiel. Dabei muß man das Teil entfernen, wenn man das Hop-Up einstellen will.
Abmessungen:
Soweit ich das beurteilen kann, sind es Real Steel Maße. Die Receiverhälften lassen sich mechanisch mit WE Teilen kombinieren, allerdings nur, wenn die Innereien aus dem VFC Lower raus sind, weil ein Teil im Weg steht. Grip und Stock entsprechen 1:1 dem Original (habe beide als Originale hier) und sind auch optisch nur schwer auseinander zu halten. Der AS Stock ist für eine Milspec Buffertube, das RS Teil braucht eine Commercial Tube, um spielfrei zu sitzen. Apropos spielfrei, der Stock sitzt wirklich spielfrei auf der Tube.
Zerlegen:
Da kann ich noch nicht viel zu sagen, abgesehen von den oben geschilderten Problemen mit der engen Passung. Der Griff ist mit einer Schraube mit 5 mm Innensechskant befestigt, was das Lösen in der Tiefe zwar einfach macht, wenn man ein passendes Werkzeug hat, aber man muß eben erstmal ein passendes Werkzeug haben. Verschluß und Charging Handle entfernen geht wie bei anderen GBBRs (und dem Original) auch, weiter bin ich noch nicht gekommen. Die 14,5" Laufverlängerung kann man vermutlich wie bei der AEG abschrauben, denn sie hat eine andere Farbe als der Rest. Praktisch habe ich sie noch nicht gelöst bekommen, genauso wenig wie den Flashhider.
Markings:
Für Umarex Verhältnisse gar nicht schlecht. Zwar wurden an einigen Stellen die Texte gegenüber dem Original geändert (z.B. wurde aus "Cal. 5.56 mm x 45" ein "Cal. 6 mm BB"), aber Proportionen und Positionen sind korrekt. Bei dem, was man auf Bildern von Prototypen sehen konnte, mußte man mit dem Schlimmsten rechnen. Es gibt auch hier den Umarex Lizenztext rechts auf dem Magazinschacht, aber er ist einigermaßen dezent gehalten. Auf größere Entfernung fällt sicher nicht auf, daß die Beschriftung nicht ganz original ist. Ich bin in dieser Richtung recht anspruchsvoll, mir kann es gar nicht original genug aussehen, aber mit diesem Kompromiss kann ich leben.
Schußleistung:
Da kann ich bis jetzt auch nur wenig zu sagen. Messungen mit Green Gas und 0,20g BBs (andere habe ich z.Zt. nicht da) ergaben sehr konstante 1,76J. Zur Präzision und Hop-Up kann ich gar nichts sagen, ich habe im Moment keine Möglichkeit, richtige Schußtests zu machen.
Bei meinen Tests kam mal eine BB aus dem Lauf gerollt und einmal könnte es ein Doppelschuß gewesen sein. Das kann aber auch an meinem Kampf mit dem recht wiederspenstigen Magazin liegen. Zum Einrasten bekommt man es nur zuverlässig, wenn der Verschluß offen steht. Wenn es dann einmal sitzt, hat man Mühe, es wieder herauszubekommen, weil sich der Magcatch nur seht schwer eindrücken läßt. Ist das geschafft, fällt es ganz locker raus.
Sonstiges:
Generell wurde auf viele kleine Details geachtet. Der Forward Assist funktioniert, das Dust Cover ist wie beim Original aus Kunststoff. Der Ambi Selector ist kein 08/15 Teil, sondern genau so, wie beim Original. Ein nettes Gimmick, aber ohne praktischen Nutzen, ist der "funktionierende" Gas Piston samt Gestänge. Während das beim AEG nur eine Atrappe ist, kann man beim GBBR durch ziehen am Piston über die Stange den Bolt Carrier ein Stück nach hinten bewegen.
Das Trommelvisier hat vier unterschiedlich große Löcher (statt einmal eine offene V-Kimme), aber leider keine Beschriftung. Der Bolt Carrier hat korrekterweise im Gegensatz zu seinem M4 Kollegen keine seitlichen Gasbohrungen, dafür aber eine merkwürdige Farbe (oliv statt schwarz).
Den Rückstoß würde ich auf dem Niveau von WE einstufen, der Klang ist ein bißchen heller und metallischer als beim WE. Das Magazin scheint auf Basis einer AEG-Magazin-Hülle entstanden zu sein und ist von der Form leider nur ein ganz normales M4 Magazin, kein HRM. Auch die Buffertube (zumindest die Basis) könnte ursprünglich von einem AEG sein, denn sie ist hinten nicht aus einem Stück, sondern offen und hat einen festgeschraubten Einsatz als Abschluß.
Und zum Schluß das große Manko. Nicht etwa, weil ich damit bis zum Schluß warten wollte, sondern es ist mir erst am Ende des Kurztests aufgefallen. Das Magazin ist undicht. Zuerst habe ich es gar nicht bemerkt. Ich hatte ein paar Schüsse abgegeben und dann angefangen, alles aufzuschreiben. Gegen Ende wollte ich nochmal was ausprobieren und es war kein Gas mehr drin. Nochmal kurz nachgefüllt und es zischte leicht am Auslaßventil, also da, wo es auch rauskommen soll, wenn man feuert. Für mich ist das nicht weiter schlimm, denn ich bin kein Spieler. Ich bin Sammler und erfreue mich an der Technik. Der ein oder andere Spieler könnte das aber abschreckend finden. Ich habe sonst nur WEs zuhause und das VFC soll ja wohl was WA ähnliches sein. Da habe ich keinerlei Erfahrung mit und mich auch noch nicht intensiv mit beschäftigt, daher weiß ich nicht, ob das ein typisches Problem für dieses System ist.
Bilder kommen später.