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ine Übersicht über die AR 15 Waffenfamilie
Nach langem hin und her habe ich mich entschlossen, einen fast kompletten Guide rund um die AR15-Waffenfamilie zu erstellen.
Mit der Zeit ist das ganze aufgrund dessen, dass es sich neben dem AK-System um eines der umfangreichsten Waffenfamilien der Welt handelt, ziemlich ausgeartet.
Der Guide ist in folgende Unterpunkte aufgegliedert:
1. AR15 Modelübersicht
2. aktuelle Sondervarianten
3. Receiver Übersicht
4. Das SOPMOD-Kit
5. AR15 Stuff
Das ganze soll bei der Orientierung im Colt-Bezeichnungsdschungel (früher oder später verzweifelt jeder ;) ) helfen.
AR15 Modelübersicht
Zu allererst sollte man sich im Klaren sein, dass das AR15 System auf dem AR10 basiert. Dieses habe ich aber nicht aufgeführt, weil es nicht zu dieser Waffenfamilie gehört, sondern ein völlig selbstständiger Prototyp von Stoner war.

Man erkennt aber bereits auch im Verschlusssystem die enge Verwandschaft zum M16. Auch der Abzugartige Ladehebel erinnert an die beidseitige Bedienung des M16-typischen T-Hebels, er sollte Jahrzente später wieder von anderen Entwicklern aufgegriffen werden (FAMAS).
Eines der Haupt- bzw Einordnungskriterien ist neben den Feuermodi der verwendete Upper Receiver (siehe weiter unten). Hier ist es aber hin und wieder dazu gekommen, das Colt verschiedene auf dem M16A1 basierende Waffen nach und nach mit M16A2 Receivern aktualisiert hat, ohne das im Produktkatalog zu erwähnen. Dies erschwert die Einordnung und Identifizierung sehr.
Zum Thema Exportmodelle: Die Bezeichnung "Exportversion" macht logischwerweise nicht zwangsläufig klar, dass diese Waffen nur für Übersee bestimmt sind. Viele Versionen wurden auch an Behörden usw. verkauft. Auch hier hiess es "die Nachfrage regelt das Angebot", höchstwahrscheinlich gab es diese Versionen deswegen in sehr unterschiedlichen Stückzahlen bzw. mit M16A1, M16A2, M4A1 Recievern. Wie bei allen Exportversionen hat Colt auch hier solche Änderungen leider nie (oder nur sehr lückenhaft) dokumentiert, was zu vielen Missverständnissen führt.
Alle Waffen haben, soweit nicht anders angegeben (siehe dazu das Achtung beim M645), die Feuermodi Semi Automatic und Full Automatic. Bei einigen Modellen könnte es aber (und wurde es) des öfteren verwechelt werden, dh. habe ich es bei diesen noch einmal deutlich dazu geschrieben. Das tabellenartige System ist vollgendermaßen aufgebaut:
ColtNo - alt. Bezeichnung (optional); Beschreibung; Lauflänge(opt.); Entwicklungsjahr (opt.)
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M601 - AR15; Basis Modell; 20" Lauf; 1962
Achtung: Alle weiteren Modelle sind soweit nicht anders angegeben mit einem 20" Lauf ausgestattet. Desweiteren sind - soweit nicht anders angegeben - alle folgenden Waffen für die ältere Patrone M193 ausgelegt.
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M602 - M16; Erste Produktreihe für die US-Regierung (Baugleich mit M601, andere Markings); 1962
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M603 - M16A1 (Urspr.XM16E1); verbessertes M16, optimiertes System mit Forward Assist und neuem Birdcage statt 3Prong Flashhider; 20"; 1967
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M603K - M16A1; produziert for Korea, baugleich mit M603 jedoch spezielle Seriennummer (K0000000); 1967
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M604 - M16; produziet für Air Force ohne Fwd. Assist; 1962
Achtung: Es ist nicht bekannt, ob das M604 systemtechnisch auf dem M16 oder dem M16A1 basiert, jedoch steht in den Markings M16, deswegen die alt. Bezeichnung und Entwicklungsjahr.
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M605A - M16 Carbine/CAR-15; Carbineversion des M16A1 mit festen Buttstock; 15"
Achtung: Es ist nicht bekannt, wie dieses Modell genau ausgesehen hat. Allerdings habe ich ein Bild gefunden, das dieses Modell dokumentieren kann. Jedoch ist dieses mit einem XM177 type Foregrip ausgestattet, was die Echtheit als M605 anzweifeln lässt, eher möglich wäre evtl., das es sich dabei um M651 handelt. Ausserdem können alle folgenden Kurz- und Carbineversionen pauschal (ausser alle M4 Versionen bzw. XM177 Versionen) als CAR-15 bezeichnet werden. Das ist natürlich nicht falsch aber zusätzlich verwirrend. Alle Carbine Versionen haben ausserdem - soweit nicht anders angegeben - kein Bayonet Lug.
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M605B - M16 Carbine; baugleich mit M605A jedoch ohne Fwd Assist und mit 3rds Burst
Achtung: Es ist ebenfalls unbekannt ob auch bei diesem Modell evtl ein XM177 type Foregrip verwendet wurde.
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M606 - HBAR Assault Rifle
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M606A - HBAR Assault Rifle mit Fwd. Assist
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M606B - HBAR Assault Rifle mit Fwd. Assist und 3rdBurst
Achtung: Es ist bei allen M606 Versionen nicht bekannt, ob sie auf M16 oder M16A1 basieren.
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M607 - basiert systemtechnisch auf M16 jedoch bereits mit Fwd. Assist, verkleinertem M16-Foregrip, und feststellbarem Sliding Stock von Robert E. Roy und XM177Type flashhider; 10"; 1965
Achtung: Dieses recht putzig aussehende Modell wurde für Colt komplett von Robert E. Roy entwickelt und war der ausschlagebnde Faktor für das XM177 und der Einführung des foward assist. Es wurde ausserdem oft fälschlicherweise mit SubMachineGun (SMG) bezeichnet, nicht zu verwechseln mit den anderen kleineren 9mm Varianten.
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M608 - CAR15 "Survival Rifle"; Mit "fixed tubular buttstock", gekürztem grip und einfachem zylinderischem foregrip; 10"; 1965
Achtung: Bei diesem Modell handelt es sich um einen weiteren Exot, der wahrscheinlich parallel zum M607 entwickelt wurde und deshalb auch maßlich mit diesem identisch ist. Es wurde von Roy als für die Air Force neben ein paar anderen Prototypen entwickelt, vermutlich als Back Up Waffe für Flugzeugbesatzungen um den alten .38 Rovolver auszutauschen. Von diesem Exemplar wurden nur 10 Stück gebaut.

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M609 - XM177E1; Carbine auf M16A1 Basis mit neuartigem Foregrip und Sliding Stock für die Army; 10"; 1967 oder 68
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M610 - XM177E1; identisch mit M609, Pordukt für die Air Force dh. andere Markings; 10"; 1967 oder 68
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M610B - XM177E1; identisch mit M610 jeodoch mit 3rds Burst (ebenfalls für AF); 10"
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M611 - identisch mit M606 jedoch Exportmodel dh. andere Markings
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M611P - identisch mit M606 jedoch mit extra Markings als Exportversion für die Philipinen ("Made by Elisco Tool for the Republic of The Phillipines")
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M613 - Export Version vom M603 dh. andere Markings
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M614 - identisch mit M604 (M16A1 ohne Fwd. Assist) als Exportmodel mit anderen Markings
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M614S - Lizensfertigung von M614 von Singapur, andere Markings
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M616 - eine andere Exportversion des HBar M606 mit wiederum anderen Markings
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M619 - Exportversion des M609, andere Markings
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M620 - Exportversion des M610, andere Markings
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M621 - identsch mit M603 jedoch mit Heavy Barrel (HBAR)
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M629 - XM177E2; identisch mit M609 jedoch mit geringfügig längerem Lauf und Flashhider; 11.5"
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M630 - identisch mit M609 jedoch ohne Fwd. Assist entwickelt für die USAF; 11.5"
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M633 - RO633; eine "reinrassige" SMG in 9mm, basierend auf M16A1 mit zahlreichen Veränderung in Technik und Aussehen (Foregrip), mit Case Deflector und XM177Type Sliding Stock sowie mit "Mechanical Buffer"; 178mm
Achtung: ich habe keine was der "Buffer" ist, aber vermutlich ist es Bestandteil des abgeänderten Verschlusses.
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M633HB - RO633; identisch mit M633 jedoch mit "Hydraulic Buffer"
Achtung: Wie man sich denken kann steht die Abkürzung HB in diesem Fall nicht für Heavy Barrel sondern für "Hydraulic Buffer".
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M634 - identisch mit M633HB jedoch mit längerem Lauf; 10.5"
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M635 - RO635; 9mm SMG basierend auf XM177 mit technischen Modifikationen wie M633, ohne Fwd. Assist; 10.5"
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M639 - XM177E2; Exportversion des M629, andere Markings; 11.5"
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M640 - XM177E2; Exportversion des M629 jedoch ohne Fwd. Assist, andere Markings; 11.5"
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M645 - M16A2; grundlegend M16A1 basierend, jedoch mit tiefgründigen weitgehenden Änderungen und Anpassungen: Modifizierter Receiver mit neuer Seitenverstellung und hinzugefügter Höhenverstellung für die Rear Sight im Carrying Handle, Austausch des FA-Mode gegen einen 3rd Burst Limiter (der Munitionsverbrauch durch uneingeschränktes Dauerfeuer unterbinden soll), verbesserter Fwd. Assist, Neuer Lauf mit Anpassung auf die verbesserte und von der Nato als SS109 standartisierte M855 Patrone, neue Bajonettnase und ein neuer (auf dem XM177 basierender gerippter) Foregrip. Es wurden sowohl für den Buttstock und Forergrip als auch für den Pistol Grip bessere Kunststoffmaterialien verwendet; 20"; 1983
Achtung: Trotzdem für das M16A2 (aufgrund der Abstammung vom M16A1) eine 600er Katalognummer verwendet wurde, wusste Colt vermutlich nicht was für eine Welle es ausgelöst hatte. Viele der bereits für das M16A1 erschienen Carbine-Versionen sollten nun auch für das M16A2 konstruiert werden, weswegen alle grundlegend vom M16A2 abstammenden Version mit einer 700er Nummer bezeichnet werden. Desweiteren sind alle auf dem M16A2 basierende Waffen, soweit nicht anders angegeben, mit Bajonettnase und neuem Laufprofil für die M855 Patrone ausgerüstet. Alle auf dem M16A2 basierende Waffen haben, soweit nicht anders angegeben, einen 3rds Burst Limiter.
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M645E - M16A2 Enhanced; systemtechnisch identisch mit M645, jedoch mit modifiziertem Upper Reciever mit abnehmbaren Carriyng Handle auf einer Low Profile Picatinny M1913 (Weaver-)-Schiene und Flip Up Frontsight; 508mm
Achtung: Hierbei handelt es sich wohl um eine Art Prototyp, auf dessen Basis das M16A3 entwicklet wurde.
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M649 - "Submachine gun. For US Air Force, with 14" (356 mm) barrel and 1 in 12" (1 in 305 mm) rifling."
Achtung: Über dieses Model ist mir bei weitem am wenigsten bekannt, auch trotz vieler Recherchen. Evtl. war es auch nur ein Prototyp mit stark eingeengter Stückzahl. Der Text stammt von Biggerhammer.net.
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M651 - M16A1 Carbine; Exportmodell , vermutlich mit anderen Markings; 14.5"
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M652 - M16A1 Carbine; identisch mit M651 jedoch ohne Fwd. Assist; 14.5"
Achtung: Es ist unklar, in wie weit diese Modelle mit den M605-Versionen identisch sind, ob die Lauflänge bei beiden gleich ist, weiss ich auch nicht.
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M653 - M16A1 Carbine; identisch mit M651 jedoch mit Sliding Stock; 14.5"
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M653P - M16A1 Carbine; identisch mit M653, Lizensprodukt der Philipinen mit eigenen Markings; 14.5"
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M654 - M16 Carbine; identisch mit M653, Exportmodel ohne Fwd. Assist; 14.5"
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M655 - M16A1 Sniper Rifle; Experimentelles Gewehr mit "high profile" upper reciever
Achtung: Auch über dieses Model ist mir sehr wenig bekannt, ich habe aber entgegen der Beschreibung einige Bilder gefunden, von denen ich aber ausgehe das es sich eher um das M651 handelt, da es Carbines mit festem Buttstock sind.
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M656 - M16A1 Sniper Rifle; Experimentelles Gewehr mit "low profile" upper reciever
Achtung: Auch ein solches Model habe ich in der bezeichneten Version nie gesehen, wobei man hier davon ausgesehen sollte, dass die Leute von Biggerhammer.net einen Schnitzer in ihrer Tabelle haben. Selbst die sollten wissen das es einen Low Profile M16A1Receiver wahrscheinlich (!) nicht gibt.
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M701 - M16A3; Exportversion des M16A2 mit FA-Mode statt 3rdBurst; 20"
Achtung: Jetzt sind wir wieder beim verwirrenden Teil rund um die M16A2, A3 und A4 Geschichte angekommen. Da aber mehrere Quellen besagen, dass das M701 ein vollautomatisches M16A2 ist, jedoch nicht bei der Army eingesetzt wurde (wäre ja auch unlogisch gewesen) bleibe ich dabei.
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M702 - M16A2; Exportmodel für die Vereinigten Arabischen Emiraten, vollautomatisch mit M16A1 rear sight, eigene Markings; 20"
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M703 - M16A2; Exportmodel für die Vereinigten Arabischen Emiraten, vollautomatisch mit M16A1 Laufprofil, eigene Markings;
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M705 - M16A2E3; Exportmodel auf Basis des M645 jedoch in Full Auto statt 3rds Burst, andere Markings; 20"
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M707 - M16A2; Exportmodel mit M16A1 Laufprofil, andere Markings; 20"
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M711 - M16A2; Exportmodel mit M16A1 Laufprofil und Rear Sight, andere Markings; 20"
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M715 - C7; Lizensfertigung des M16A2 von Kanada (Diemaco) mit M16A1 Rear Sight, eigene Markings, vollautomatisch; 20"
Achtung: Auch diese Modelle sorgen oft für Verwirrung, denn auch von diesen wurden mehrere andere Version ähnlich M4A1, M16A2E/M16A4 gefertigt, ohne von Colt dokumentiert worden zu sein. Diese Waffen werden von verschiedenen anderen Ländern verwendet. Es wird diesen ausserdem nachgesagt, sie seien qualitativ z.T. besser verarbeitet.
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M719 - M16A2; identisch mit M715 jedoch Colt-gefertigt mit 3rds Burst Limiter.
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M720 - M16A2 Carbine; Carbine Version des M16A2 mit aktualisiertem Sliding Stock; 14.5";
Achtung: Bei dieser Waffe handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit, nach um die Waffe die im Film Blackhawk Down von den "Deltas" verwendet wurde.
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M723 - M16A2 Carbine; Produziert für die US Army (Delta Force) und die Vereinigten Arabischen Emiraten, mit M16A1 Rear Sight und FA-Mode statt Burst; 370mm; (späte) 80er
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M725 - C8; kanadische Lizenzfertigung des M720 von Diemaco mit M16A1 Rear Sight und FA-Mode
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M725A -M16A2 Carbine; identisch mit M725, Exportversion von Colt für die Vereinigten Arabischen Emiraten mit M16A1 Laufprofil
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M725B - M16A2 Carbine; Exportversion des M725 von Colt
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M727 - M4 Carbine; identisch mit M720 jedoch vollautamatisch, produziert für die Navy (SEALS) und andere; 14.5"
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M733 - M16A2 Commando; vollautomatischer Carbine auf M16A2-Basis mit sehr kurzem Lauf; 11.5"
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M733A - M16A2 Commando; identisch mit M733 jeodch mit M16A1 rear sight; 11.5"
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