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Marushin CZ75

Geschrieben von Silence

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  Marushin CZ75
 
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Vorwort


Die CZ75 wurde 1975 von den Gebrüdern Koucky entwickelt, die in der staatlichen Waffenschmiede Ceska Zbrojovka in Uhersky Brod in der heutigen Tschechischen Republik arbeiteten. Die CZ75 ist in den Kalibern 9x19mm Para, 9x21mm IMI und .40SW erhältlich, die Magazinkapazität beträgt bei den 9mm Varianten 15 Schuss [später 16] und bei der .40 12 Schuss.

Eingeführt wurde sie bei der Tschechischen Polizei und ist dort seit 2001 in der kompakten Variante P01 im Dienst; ebenso wird sie heute von der türkischen Polizei verwendet und sogar einige amerikanische Polizeistellen nutzen sie. In Deutschland wird sie nur von einigen Sicherheitsdiensten verwendet.

Neben dem „Ur-Modell“ CZ75 gibt es noch folgende Varianten:

  • CZ75B - Modell mit interner Sicherung, die Äußere entfällt, kleine optische Änderungen [Hammer & Abzugsbügel]
  • CZ75BD – mit zusätzlichem Entsicherungshebe
  • CZ75BD Police - zusätzlich mit Stift im Schlitten, der anzeigt, ob die Waffe geladen ist [ähnlich Walther P99]
  • CZ75BD Compact - Kompaktes Modell der CZ75BD
  • CZ75DAO - Double Action only Model
  • CZ75SA - Vollautomatisches Modell mit Kompensator und Aufnahme für ein Magazin, welches als Frontgriff dient
  • CZ75P01 - Kompakte Variante mit Schiene unter dem Lauf für takt. Equipment
  • CZ85 - Modell für Linkshänder
     
Es gibt auch CZ75 Varianten die für IPSC und andere Disziplinen im sportlichen Schießen konzipiert sind, darunter auch eine Kleinkaliber Variante. Eine Übersicht gibt es beispielsweise auf world-guns.ru oder gunpedia , die aktuellen Modelle finden sich auf der Herstellerhomepage.
Bei der CZ75 handelt es sich um die am meisten kopierte Pistole der Welt*, geschätzt wird sie vor allem durch ihre zuverlässige Funktion auch bei widrigen Verhältnissen.

*Hat mich selbst gewundert, ich dachte das wäre der 1911er, man lernt eben doch nie aus.



Erster Eindruck


Da ich die BD Variante im Kal. 9x19mm Para bereits selbst geschossen habe, kenne ich die Ausmaße der CZ75 sehr gut, weshalb ich am Anfang über den kleinen Karton in dem sie geliefert wurde etwas verwundert war. Ich dachte sogar kurz, ob ich vielleicht im Kleingedruckten etwas überlesen hatte und es sich gar nicht um ein 1/1 Modell handelt. Als ich den Karton dann geöffnet habe lag die CZ75 jedoch in den mir bekannten Ausmaßen vor mir. Neben der Waffe, die mit eingelegtem Magazin geliefert wird, findet sich im Karton eine kleine Tüte mit den 10 Hülsen, die Anleitung und ... das war es auch schon.


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Verarbeitung


Griffstück und Schlitten bestehen aus ABS, was beim Anfassen durch das geringe Gewicht von 615g sofort negativ auffällt, denn das Original wiegt satte 400g mehr. Auch das „Feeling“ ist, subjektiv betrachtet, nicht "ideal" - ein KWC Spring Colt fühlt sich besser an. Die Griffschalen glänzen etwas stärker als der Rahmen, das ist aber beim Original ebenso der Fall, wenn auch nicht ganz so extrem, wird sich aber mit der Zeit legen.
Marushin hat an Schmierung nicht gespart, am Magazin und am Schlitten deutet ein Ölfilm auf einen großzügigen Umgang mit Schmiermittel hin. Das Durchladen geht entsprechend einfach von der Hand, ein RS Feeling kommt natürlich nicht auf, wenn ein Stück Plastik ein Stück Plastik in ein Stück Plastik schiebt. Was mir persönlich überhaupt nicht gefällt ist die Schraube, die man beim Blick von hinten auf den Schlitten sieht. Das hätte man bestimmt schöner lösen können. Am Hammer erkennt man zudem einen deutlichen Grad, welcher bei der Originalwaffe natürlich nicht vorhanden ist, da der Hammer dort aus einem Teil besteht.


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Der Schlitten wird wie bei der Originalwaffe entfernt, indem man selbigen ein Stück zurückzieht. Eine Einkerbung auf dem Schlitten und dem Rahmen erleichter dies, bei Übereinstimmung kann man den Schlittenfang auf der vom Schützen gesehen rechten Seite eindrücken und nach links herausziehen. Den Schlitten kann man nun nach vorne vom Rahmen schieben.
Beim Rückbau muss man darauf achten, dass die Feder auf dem Schlittenfang aufliegt, anders lässt sich dieser aber auch gar nicht wieder korrekt einbauen. Ein Blick ins Griffstück zeigt saubere Verarbeitung, das komplette Innenleben ist aus Metall und wie Schlitten und Magazin  wunderbar geschmiert.
Interessant ist die Sicherung, welche nicht einfach die Abzugsmechanik blockiert, sondern die Verbindung von Abzug und Auslösemechanismus unterbricht.


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RSS System


Das Real Shooting Simulation System ist das Highlight der CZ75 und der Grund, warum ich diese überhaupt gekauft habe. Der Hülsenauswurf funktioniert wunderbar, mit Abbey Predator Gas fliegen die Hülsen in hohem Bogen aus der Waffe und ich hatte bisher keinen Klemmer.
Mit Begadi Medium Gas arbeitet das RSS nicht immer korrekt, der Verschlussfang funktioniert dann nicht mehr, da der Schlitten nicht ganz bis nach hinten repetiert und es kommt ab und an zur Stove Pipe [die Hülse verklemmt sich im Verschluss]

Die Nachteile des RSS liegen auf der Hand, die Spielbarkeit der Waffe tendiert gegen Null, wenn man nicht gerade auf Hülsen aufsammeln steht oder wenn einem die 1,20€* pro Hülse nicht ins Budget gehen. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Magazinkapazität von 9+1 [entgegen den Angaben von Begadi passen 9 Hülsen ins Magazin, plus eine im Patronenlager].
Was leider negativ auffällt ist, dass man 99% Abzugsweg hat, währenddessen schlicht nichts passiert, erst kurz bevor der Abzugsweg zu Ende ist, löst sich der Schuss. Der Double Action Modus der CZ75 wurde leider nicht umgesetzt, der Marushin Nachbau schießt, wie die IPSC Modelle der CZ75 Reihe übrigens auch, nur Single Action.

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*basierend auf dem Begadi Preis für 25 Hülsen von 29,90€



Magazin


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Das Magazin fasst wie bereits erwähnt 9 Hülsen, eine kann man dazu in die Patronenkammer laden, so hat man effektiv 10 Schuss im Holster. Mit 281g macht das Magazin wie bei vielen GBBs einen großen Teil des Gesamtgewichtes aus, es ist sehr gut verarbeitet und absolut dicht. Seine Aufgabe die Hülsen der Patronenkammer zuzuführen übernimmt das Magazin einwandfrei. Ein Ersatzmagazin ist bei Begadi übrigens für 39,90€ zu haben. Aufgrund der Hülsen ist natürlich weniger Platz für Gas, dieses reicht trotzdem für ca. 3 Magazine, was prinzipiell viel klingt, auf Grund der Kapazität letztlich aber nur 27 Schuss entspricht.


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Markings


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Die Markings sind dem Original entsprechend. Statt dem CIP Beschusszeichen findet man am Verschlussfenster das Marushin Logo, welches jedoch entfernt eine gewisse Ähnlichkeit aufweist. Die Seriennummer ist fortlaufend und findet sich auf Schlitten und Rahmen, die letzten beiden Ziffern zudem noch auf dem Verschluss.


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Schussleistung


Gemessen mit 0,20g ICS BBs und Madbull Revolution V2 Chrony bei ca. 21°C Zimmertemperatur.


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Mit G&G 0,20 Tracer BBs [die einzige 0,20er Sorte die ich noch zu Hause hatte] ergab sich ein Schnitt von 253 FPS, ich muss mal die Wahl meiner Chron-BBs überdenken. Greengas hab ich nur einmal getestet, dürfte auf Dauer aber zu stark sein, Abbey Predator ist hier die bessere Wahl. Dank des fest eingebauten BAX Systems ergibt sich übrigens eine saubere, schnurgerade Kugel Flugbahn.

[Anmerkung: Dieses Ergebnis ist offensichtlich durch die BBs/den Chrony verfälscht worden. Da ich die CZ75 leider nicht mehr besitze, kann ich keine neuen Werte abgeben.]

Im unteren Bild sieht man einen Vergleich zwischen den Marushin Hülsen und einer 9x19mm Para Hülse, die übrigens aus einer RS CZ75BD verschossen wurde. Die Zielscheibe, wurde mit der CZ75 auf 3m freihändig stehend beschossen. Verwendet wurden 0,25 Superking Bios Bbs, 5 Schuss.

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Fazit


Die CZ75 RSS ist für Spieler nichts, was auf Grund der wirklich sehr guten Schussleistungen etwas schade ist. Trotzdem macht sie aufgrund der realistischen Funktion ein Heidenspaß, auch wenn sie nicht aus Metall ist. Für den niedrigen Preis [derzeit 119€ bei Begadi] kann man meiner Meinung nach bedenkenlos zugreifen, wenn man auf der Suche nach einer GBB fürs Scheibenschießen ist, oder einfach Spaß am realistischen Handling einer Waffe hat.



Schlusswort
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