Marushin Derringer

Geschrieben von Hansaharry

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Marushin Derringer

Einleitung:

Howdy!
Anders als das M16 oder die Desert Eagle ruft die Derringer weniger Bilder von knallharten Soldaten oder üblen Gangstertypen hervor. Bei ihr denkt man unweigerlich an ein Strumpfband nebst hübscher Dame, die selbiges trägt, mit der Derringer darin um evtl. rabiatere Flirtversuche von vereinsamten Kuhtreibern zu unterbinden. Oder um selbigen das Geld aus der Tasche zu locken. Deswegen ist die Derringer auch eindeutig eine „Sie“, jedenfalls für mich.
Da ich ohnehin einen Hang zu Airsoftwaffen mit dem Prädikat „Lustig“ habe, musste eine Derringer unweigerlich in meinen Besitz überwechseln.

Die Daten:
Hersteller: Marushin
Kaliber: 6mmBB
Magazinkapazität: 8 Schuss
Gewicht: knapp 600 Gramm, geladen!
Länge: 125mm
Höhe: 90mm
Material: Plastik
Schussenergie: 169Fps ( Mittelwert aus 5 Schuss mit Topgas ) = 0,26J

Zum Gerät selbst:
Für knapp 40€ erwartet man nicht unbedingt viel und bekommt es auch nicht, zumindest in diesem Falle:
Eine recht unspektakuläre Verpackung mit einem Tütchen BB´s, der Anleitung und eben der Waffe selbst. Diese besteht aus feinstem, hochglänzendem Plastik und sagt direkt aus: Ich bin ein Spielzeug. Zu vergleichen mit einem Smart, besonders wenn er neben einem Porsche steht. Naja, die Derringer und der Smart haben zumindest gemeinsam, dass sie überwiegend aus Plastik bestehen und eindeutig für Frauen geschaffen wurden.
Das Befummeln der Waffe gestaltet sich hingegen sehr interessant, echte Männer lesen keine Anleitungen, schon gar keine japanischen. Ergo gilt es erst einmal herauszufinden, wie das ganze funktioniert. Nach ein bisschen Probieren kommt man allerdings schnell dahinter:

Insgesamt 8 Kugeln kommen in den oberen „Lauf“ welcher hierzu von einem Deckel verschlossen ist.
Dieser Deckel ist gleichzeitig auch die Magazinführung samt Feder. Nur das man erst die Kugeln in die Waffe fallen lässt und dann das Teil hinterherschiebt. Dadurch werden die Kugeln zugeführt und können nicht herausfallen. Zur besseren Veranschaulichung ein Bild aus der Anleitung.

Um die Waffe schussbereit zu machen, muss man anschließend nur noch Gas mittels des am Griffboden befindlichen Ventils in den Gastank im Griffstück leiten und den Abzug spannen.
Den Abzug muss man übrigens vor jedem Schuss spannen, da die Derringer über kein Repertiersystem verfügt.
Ansonsten findet sich nur noch hinter dem Hahn ein kleiner Sicherungshebel, dieser funktioniert allerdings nur im entspannten Zustand, wobei das Entspannen problemlos von sich geht. Der Innenlauf wird übrigens beim Spannen nach vorne gedrückt und erst beim betätigen des Abzugs gleitet er nach hinten ( Er übernimmt die Zuführfunktion eines aus AEG´s bekannten Nozzles ). Die gesamte Mechanik funktioniert einwandfrei, und „läuft rund“. Ebenso klappert und wackelt nichts.
Ansonsten gibt es nicht viel über die Derringer zu berichten, außer das sie Aufgrund der geringen Schussenergie und des meines Wissens nicht vorhanden HopUps nur etwa 15 Meter weit schießt und das nicht gerade präzise. Einen Schusstest ersparte ich mir deshalb auch. Man trifft ein menschengroßes Ziel problemlos auf bis zu 12 Meter, dass sollte in diesem Fall Aussage genug sein.

Im Einsatz:
Es ist schon ein besonderes Erlebnis mit einer Derringer bei einem Airsoftspiel aufzulaufen. „Kann das Ding wirklich schießen?“ oder „Mann, was ist das denn?“ „Kann ich mal…?“ sind die üblichen Reaktionen auf das gute Stück. Es macht unheimlich Spaß mit dem kleinen Dingens Kugeln sinnfrei in der Gegend zu verteilen, eine typische Spaßwaffe eben.
Abgesehen davon eignet sie sich praktisch ausschließlich für verdeckte Operationen, z.B. bei LARP Spielen oder ähnlichem.
Hier mausert sich die Derringer zu einer richtig gemeinen Waffe. Durch ihre geringe Größe passt sie in Hosen/Hemd/Hand Taschen fast aller Art und ist somit wirklich verdeckt. Selbst wenn man nur mit Boxershorts bekleidet spielen würde bekäme man die Derringer problemlos versteckt getragen.
Das Überraschungsmoment spielt eine wichtige Rolle, allerdings ist man hinsichtlich der Herstellung der Feuerbereitschaft und des Zielens praktisch allen GBB`s etc. einen Tick überlegen ( vor allem wenn man sie in der Hosentasche trägt und so tut, als würde man etwas Geld herausholen… ).

Fazit:
Die Derringer gruppiere ich in die Kategorie Spaßwaffen ein. Man bekommt für sein Geld ein ordentliches Stück Technik, welches sich hervorragend für bestimmte Spiele/Spielsituationen ( LARP etc. ) eignet.
Für den generellen Airsofteinsatz ist sie relativ unnütz. Ebenso fehlen Ihr die Kleinigkeiten und die Optik um sie zu einer guten Sammlerwaffe zu machen.
Aber, Spaß ist dass, was bei Airsoft zählt und damit hat die Derringer gewonnen.