Du bist nicht angemeldet.

Real Sword Type 97

Geschrieben von mumbo

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: 6millimeter.info - the player's choice. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

  Real Sword Type 97
 

1
  Nicht nur in den Dschungeln Asiens einsetzbar: Das QBZ-97


Endlich, endlich,  können die singhalesischen und kambodschanischen Special-Forces unter Euch aufatmen! Denn nun ist auch die Weapon of Choice dieser Einheiten auf dem Airsoft-Markt verfügbar: Das Norinco QBZ-97! 
… Hallo? Was? Hier gibt es niemanden, der die berühmten singhalesischen SF (Motto: „Determined, Dared, Done“) reenactet? Und auch keine kambodschanischen Dschungeltiger? Ihr habt auch überhaupt keine Ahnung, was das sein soll, das QBZ-97? Dann wird’s aber höchste Zeit, dass Ihr jetzt dieses Review lest und Euch über eines der außergewöhnlichsten Gewehre auf dem Airsoft-Markt informiert!

Der Airsoft Nachbau des QBZ-97 wird von der Firma Real Sword aus Hongkong gefertigt. Dieser noch recht neue Hersteller auf dem Airsoft-Markt hat sich auf Replikas von Waffen des chinesischen Militärs spezialisiert. Anfang letzten Jahres machte Real Sword mit seinen ersten Modellen, exakten Nachbildungen des „Type 56“, der von den Russen an China lizenzierten AK, in der Airsoft-Gemeinde Furore. Denn die Philosophie der Firma Real Sword ist es, ihre AEGs „von außen nach innen“ zu bauen. Das bedeutet, dass die inneren Komponenten (Gearbox, etc.) hundertprozentig in Originalgehäuse mit den Originalabmessungen passen müssen, um so eine detailgetreue und realistisch aussehende Replika zu bauen. Hierfür wurde für den Type 56 gleich mal die klassische Gearbox III um ein paar Millimeter gekürzt, damit sie diesen selbst auferlegten Standard erfüllt. Dieser Standard begründet sich nämlich darin, dass Real Sword die äußeren Teile seiner AEGs auf Originalfertigungsmaschinen baut, die vom berühmten Waffenhersteller Norinco gekauft wurden. Der Type 56 und die Version mit Klappschaft (Type 56-1) waren ab Frühjahr 2007 auch in Deutschland verfügbar. Die hierfür erschienenen Reviews lobten die Qualität dieser AEGs in den höchsten Tönen.

2
Durch den Bullpup-Aufbau ist der Type 97 relativ klein und kompakt.

Doch gleichzeitig mit den beiden Versionen des Type 56 sind auch zwei Nachbildungen chinesischer Waffen erschienen, die so gut wie kaum in Reviews Beachtung fanden. Und dies trotz der Tatsache, dass sie genauso wie der Type 56 auf den Fertigungsmaschinen des Originals produziert und mit hochwertigen inneren Komponenten versehen wurden. Dies ist das QBZ-97 (oder „Type 97“) und seine kürzere Variante, der „Type 97B“. Gerade mal drei Reviews sind mir bei meiner Suche nach Besprechungen im Netz aufgefallen, wovon zwei als eher kommerziell einzustufen sind, da eines bei Redwolf, einem „Authorized Dealer“ von Real Sword, als Produktreview erschienen ist, und das andere als Preview bei Arnies, das aber ebenfalls den Eindruck machte, dass es von Real Sword selbst kommt. Das dritte in einem Unterforum bei Airsoftretreat machte zwar einen unabhängigen Eindruck, war aber recht kurz gehalten und ließ einige wichtige Fragen über den Type 97 offen.
In diesem Review möchte ich sowohl meine Erfahrung mit dem Type 97 schildern, als auch auf einige Probleme mit dieser AEG eingehen, die meiner Meinung nach sowohl von Real Sword selbst, als auch in den verfügbaren Besprechungen nicht beantwortet werden.


1. "The Real Thing"


Das Norinco QBZ-97 ist die Exportversion des neuen für die chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) entwickelten Sturmgewehrs, das den Kenncode „QBZ-95“ trägt. Die Kleinwaffenindustrie der chinesischen Volksbefreiungsarmee kann seit der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949 nämlich auf insgesamt drei Generationen von Sturmgewehren zurückblicken: Da wäre zunächst der „Type 56“ – eine chinesische Lizenzfertigung der russischen AK-47, nur leicht verändert und vor allem billiger gefertigt. Um einige Schwachpunkte dieser eigentlich äußerst verlässlichen AK (v.a. mangelnde Präzision) auszubessern, entwickelten die staatlich geführten Waffenkonzerne der VR China Ende der 70er den neuen „Type 81“. Diese Waffe wurde auch für den Export gefertigt und wird heute noch u.a. von den Armeen Estlands und Finnlands verwendet.

Dem internationalen Trend nach kleinkalibrigeren Waffen folgend entwickelte die VR China Anfang der 90er ein neues Kaliber für eine geplante neue Waffenfamilie. Hieraus resultierte das nur in China verwendeten Kalibers 5,8x42mm, das (nach chinesischen Quellen) gegenüber 5,56mm und 7,62mm erhebliche Verbesserungen in punkto Energieabgabe, Präzision und Reichweite besitzen soll. Die neue Waffenfamilie für dieses Kaliber ist die QBZ-Reihe. Dieser Kenncode steht für: Qing ? („leicht“), Buqiang ?? („Gewehr“), Zu ? („Gruppe“).
Die größte Neuerung dieser Waffenfamilie war wohl die Verwendung des Bullpup-Designs, das eine kürzere und kompaktere Bauweise bei gleichzeitiger Wahrung der Lauflänge zulässt. Die Familie des QBZ-95 beinhaltet ein Sturmgewehr, eine kurze Version hiervon, ein leichtes Maschinengewehr und ein Scharfschützengewehr. Die Vorteile des neuen Sturmgewehrs lagen gegenüber dem recht langen „Type 81“, neben dem neuen Kaliber, vor allem in einer viel größeren Kompaktheit und Handlichkeit. Allerdings offenbarte dieses neue Gewehr sehr schnell auch einige Schwächen: Das QBZ-95 konnte nur rechts geschossen werden, da die Auswurföffnung sehr weit hinten liegt und die leeren Hülsen und Pulvergase einem Linksschützen ins Gesicht fliegen würden. Eine Lösung hierfür, wie beispielsweise bei der AUG, gibt es meines Wissens noch nicht. Auch wurde vor allem von regulären Armeeeinheiten beklagt, dass das Gewehr auf längere Distanzen aufgrund der recht kleinen Ziellinie über Kimme und Korn zu ungenau sei. Diese Schwächen des QBZ-95 waren wahrscheinlich auch der Grund, weshalb 2003 die Pläne für eine neue Waffe (QBZ-05), die das Bullpup-Prinzip aufgab, in Produktion kamen und nun teilweise schon Anwendung in chinesischen Armeeeinheiten findet. Trotzdem erfreut sich das QBZ-95 vor allem bei Spezialeinheiten der VBA und bei der Polizei aufgrund seiner Verlässlichkeit und des kompakten und handlichen Designs großer Beliebtheit.

3
Das QBZ-97 unterscheidet sich äußerlich nur in punkto Magazin und Frontgriff vom QBZ-95 (Bildquelle: Xinhua)

Die Exportversion des QBZ-95, das QBZ-97, verwendet das NATO-übliche Kaliber 5,56x45mm und hat dementsprechend auch einen veränderten Magazinschacht für Stanag-Magazine. Auch fehlt der vordere Haltegriff, der beim QBZ-97B, jedoch beibehalten wurde. Abnehmer des QBZ-97 waren die Länder Sri Lanka und Kambodscha, wo dieses Gewehr von Spezialeinheiten eingesetzt wird, während die regulären Armeeeinheiten noch den Type 81 verwenden.


2. Auspackreview: Verpackung, Zubehör, Magazine


Das QBZ-97 von Real Sword wird in einem schlichten und funktionalen Pappkarton geliefert. Im Vergleich zur Verpackung anderer AEGs fällt die hochwertige Polsterung aus Hartschaum auf. Hierdurch wird die AEG beim Transport ideal stabilisiert und nichts kann in der Packung lose herumfliegen.

4
Ein schlichter Karton, ohne reißerischen Aufdruck

Vom Lieferumfang her bekommt man keinen „Start-up Kit“: Es gibt keinen, wie das bei den Billig-Klonen des vergangenen Jahres oft der Fall war, Akku, Lader oder BBs mitgeliefert. Trotzdem kann der Inhalt durch seine Liebe zum Detail überraschen: Neben dem obligatorischen, BB-Füllrohr, bekommt man noch eine kleine Ölflasche, die leider ohne Inhalt ist, einen kleinen Werkzeugbehälter, ein Magazin, einen Flashhider aus Metall, das Bedienungshandbuch und eine in Farbe gehaltene Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Akkueinbau.

5
Der Inhalt ist bestens verpackt und glänzt durch Liebe zum Detail, wie die Öldose und den Werkzeugbehälter.

Bei mir war von Anfang an ein amerikanischer orangenfarbiger Flashhider verbaut. Den musste ich zuerst abmontieren, wofür leider kein passender Imbussschlüssel mitgeliefert wird. Da mein Imbussatz nur bis zur Größe 2 geht, musste ich mir extra einen 1,5er Schlüssel besorgen.

6
 Essstäbchen? Nein, ein kleiner Werkzeugbehälter, der beim Original im Griff untergebracht wird.

Sehr nett ist der mitgelieferte kleine Werkzeugbehälter. Darin enthalten sind ein Werkzeug zum Verstellen des Korns in der Vertikalen und ein Laufreiniger. Letzterer entsteht, indem man die kleinen Stäbchen über Verbindungsgewinde zusammenschraubt. Beim original QBZ-97 ist der Werkzeugbehälter im Pistolengriff untergebracht. Bei der AEG geht dies aufgrund des Akkuanschlusses nicht.

7
Links das äußerst hochwertige Real Sword-Magazin, rechts ein Begadi-Universalmagazin, das ebenfalls passt.

Das mitgelieferte Magazin wird stilecht in einer Tüte aus Ölpapier geliefert und ist äußerst hochwertig. Es handelt sich dabei um ein 130BBs fassendes Mid-Cap. Wer drauf steht, kann sich auch ein Hi-Cap nachkaufen. Wie gesagt sind Verarbeitung und Qualität absolut erstklassig – außen vollkommen aus schwerem Stahlblech gefertigt, mit 5,56-Prägung und richtig schwer. Sehr schön!
Das Magazin funktioniert einwandfrei – auch bei schneller Schussabgabe und bei Minusgraden hatte ich nie Feedingprobleme. Kompatibel hierzu sollen übrigens die M4/M16 Mags von TM sein. Ich habe mir gleich einen Satz „Begadi-Universalmagazine“ gekauft, die alle einwandfrei passen und bis auf ein paar Ausnahmen super feeden. Allerdings sind die Begadi-Magazine nicht so schön wie die Real-Sword Originalmagazine – dafür aber viel billiger. Von kosmetischem Interesse dürfte für einige vielleicht auch das King-Arms VN-Magazin sein. Da dieses kürzer als das M16er ist, wirkt das Magazin im Profil mit der Waffe nicht mehr so überproportioniert. Das King Arms Magazin soll ebenfalls passen, was ich selbst aber nicht nachgeprüft habe.


3. Aussehen, Verarbeitung und Funktionsumfang


Mein erster Eindruck von dieser AEG war: „Mensch ist die aber klein!“ Denn der Type 97 hat eine nur um 2,5 cm kürzere Länge des Innerbarrels als das von einem M16, ist in der Gesamtlänge aber um gut 30cm kürzer. Hierdurch ist diese AEG ideal für CQB und Spiele in dicht bewachsenem Gelände geeignet.
8
Größenvergleich mit einer MP5.

Das RS Type 97 ist zum größten Teil aus Kunststoff gefertigt. Dieses ist allerdings keine 08/15-Plaste, sondern, laut Real Sword ein „high strength Polymer“, welches auch beim Original verbaut wird. Haptisch macht sich dies deutlich bemerkbar – die Oberfläche ist matter und sehr kratzbeständig. Aus diesem Polymerkunststoff gefertigt sind der Gehäusedeckel, der Haltegriff, der obere Handschutz sowie der Pistolengriff mit dem dazugehörigen unteren Handschutz. Zudem bestehen alle Teile bis zum Magazinschacht, d.h. der Lauf, Flashhider, Visierturm, ein Teil des oberen Handgriffs und die Kimme aus Stahl. Einzig der untere rechte Teil, der die Gearbox beherbergt, besteht aus dem von anderen Airsofts bekannten Aluminium. Laut Real Sword sollen alle Teile – außer dem Aluminium-Teil – auf den Originalmaschinen mit den Originalmaterialien gefertigt werden. Die Verwendung von Aluminium beim lower receiver mag wohl darin begründet sein, dass das Originalteil aus Polymerkunststoff konstruktionsbedingt nicht für die Unterbringung einer Gearbox geeignet war.

9
Das RS Type 97 besteht zum größten Teil aus Materialien, die auch beim Original verwendet werden.

Trotz dass diese AEG zum größten Teil aus Kunststoff besteht, macht sich dies subjektiv nicht negativ bemerkbar. Im Gegenteil: Die AEG fühlt sich äußerst echt an, vor allem wenn man zum Vergleich mal die knarzende FAMAS des Teamkollegen, ein billiges G36 oder eine andere Billig-AEG in der Hand hatte. Die Verwendung von Stahl und hochwertigem Polymer sorgen dafür, dass man wirklich das Gefühl hat, eine „Echte“ in den Händen zu halten.
Nicht so echt hört sich dagegen das „Durchladen“ mit dem Ladehebel an. Dieser lässt sich nur um einige Zentimeter zurückbewegen und wird dann blockiert. Grund hierfür ist die Verkabelung an der Gearbox, die hierdurch geschützt wird. Lässt man den Ladehebel los, hört man ein hartes „Kloing“ – kein Vergleich dazu, wenn mein Teamkamerad seine G&G M14 – „ritsch-ratsch“ mal eben „durchlädt“.  Hat man den Ladehebel zurückgezogen, dann wird – wie bei so vielen Airsoft-Modellen – das Hopup-Einstellrad sichtbar. Dieses lässt sich in insgesamt 10 Positionen verstellen.

An Markings sind an dieser AEG nur einmal „Type 97“ auf der linken Seite angebracht, zusammen mit einer individuellen Seriennummer. Jedes Exemplar ist daher ein Unikat. Ob es sich bei diesen Markings um Originalbeschriftungen handelt, kann ich nicht sagen, da ich hierüber nicht informiert bin. Bei der Seriennummer handelt es sich aber bestimmt um ein Phantasieprodukt, da diese mit „RS“ wie „Real Sword“ beginnt. Trotzdem ein schönes Detail – meine hat die Nummer RS001263.

Auf der linken Seite findet sich auch der Feuerwahlschalter, der sich in drei Positionen – Semi, Auto und Gesichert – verstellen lässt. Die Position „Autofeuer“ lässt sich bei der hier in Deutschland erworbenen AEG zwar einstellen, allerdings wurde diese Funktion an der Gearbox deaktiviert. Oft wurde die Positionierung des Feuerwahlhebels bemängelt. Und tatsächlich haben die anderen Bullpup, allen voran die AUG, eine wesentlich praktischere Lösung vorzuweisen. Aber eigentlich stört die Position und Aufbauweise des Feuerwahlschalters nicht. Denn normalerweise entsichert man diesen erst nach Verlassen der Safezone oder nach längerem Anmarsch ins „Feindgebiet“ und lässt den Schalter dann in dieser Position. Da hierzulande sowieso nur Semi geschossen wird, braucht man auch nicht ständig hin- und herzuschalten.
Allerdings habe ich in Verbindung mit dem auch von Real Sword hergestellten Tragegurt eine extrem nervige Eigenschaft dieses Schalters bemerkt: Bei bestimmten Bewegungen verstellt die Öse des Tragegurts durch Scheuern an der Schaftseite diesen auf „gesichert“! Gerade beim letzten Spiel hatte ich einige Situationen, bei denen ich schnell abdrücken musste, dann aber erst bemerkte, dass sich der Schalter auf Safe gestellt hatte und ich so rausgeschossen wurde. Ob sich dieses Problem durch Umwickeln der Tragegurtöse mit Ranger-Straps, oder durch die Verwendung eines anderen Tragegurts lösen lässt, muss ich erst noch ausprobieren. Aber wie gesagt, tritt dieses Problem nur  in Verbindung mit dem Real-Sword Tragegurt auf, sonst hält der Schalter bombensicher. 

10

Der Magazinlöseknopf ist in einer etwas ungewohnten Position, nämlich auf der rechten hinteren Seite. Das bedeutet, dass man als Rechtshänder bzw. -schütze mit der linken Hand das Magazin greifen muss und mit dem Zeigefinger den Auslöseknopf drückt. Linksschützen können den Knopf dann mit dem Daumen betätigen. Dieser hat allerdings einen hohen Widerstand und ist vielleicht für feingliedrigere Menschen, oder gar – Gott bewahre! – Kinderhände, etwas schwergängig.  

11

Der Visierturm des RS Type 97 ist, wie auch der Lauf und Flashhider, komplett aus Stahl gefertigt. Mit dem in dem beiliegenden Werkzeugbehälter enthaltenen Schlüssel lässt sich das Korn in der Vertikalen verstellen. Anscheinend soll selbiges auch in der Horizontalen verstellbar sein, nur ist dazu ein Werkzeug vonnöten, das man sich extra kaufen muss. Dieses ist dasselbe, was auch für die Real-Sword AKs verwendet wird. Vor dem Visierturm befindet sich ein Gasregulator, der nur zur Show da ist und bei einer AEG natürlich keine wirkliche Funktion besitzt. Er lässt sich aber in drei Positionen für „Normalbetrieb“, „Granatwerfer“ und „Urgent Situations“ verstellen. Der Flashhider lässt sich abschrauben und es ist möglich darüber einen Schalldämpfer mit Schnellspannmechanismus zu befestigen.

12

Insgesamt lässt sich über die Verarbeitung sagen, dass alles spitzenklasse und mit Liebe zum Detail gefertigt wurde. Es gibt keine Stelle, wo man sagen muss, dass hier geschlampt oder billige Materialien verwendet wurden. Solch eine Qualität war ich bisher nur von Gewehren der japanischen Edelschmiede Tanaka gewohnt, wo man auch schön sehen kann, wie jedes noch so kleine Schräubchen geölt und alles sehr durchdacht aussieht.


4. Zerlegen


Das Zerlegen des Type 97 geht über ein Pin-System recht einfach. Real-Sword liefert hierzu eine sehr schöne und bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der eigentlich überhaupt nichts schief gehen kann. Deshalb hier nur in Kürze:

1. Hinteren Gehäusepin drücken, Ladehebel nach hinten ziehen und in dieser Position halten. Schaft nach hinten ziehen und nach oben hin abziehen (in eben dieser Reihenfolge).

2. Feuerwahlhebel auf Automatik stellen. Schraube von der Switchunit lösen, Verbindungshebel entfernen, Ladehebel nach hinten ziehen. Schraube vom Staubschutz entfernen und Staubschutz nach oben hin abziehen.

3. Haltegriff nach hinten ziehen und dann nach oben, über die Kimme hin, abziehen.

4. Pin hinter dem Pistolengriff lösen, nach vorne schieben und nach unten hin abziehen.

Im Prinzip ist das Zerlegen des Type 97 sehr einfach gehalten. Hat man erstmal raus, wie alles funktioniert, geht der Auseinander- und Zusammenbau auch sehr schnell von der Hand. Etwas schade ist allerdings, dass man – trotz der schönen Lösung mit den Verbindungspins – trotzdem noch zwei kleine Schrauben lösen muss. Dies ist im Prinzip zwar kein Manko, denn ich wüsste auch nicht, wie man diese beiden Schrauben ersetzen könnte, nur ist die ganze Prozedur sowohl für das Wechseln des Akkus, als auch für das Tauschen der Feder vonnöten. Beim Zusammenbau ist wichtig, dass man darauf achtet, dass die Stange, die zum Triggermechanismus führt, in die Abzugseinheit vorne eingehakt wird. Dies kann etwas fummelig sein, geht aber mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers als Einhakhilfe recht leicht von der Hand.

13
Der Type 97, zerlegt in seine Hauptbbestandteile.


5. Seltsam, seltsam - Die Akkuaufnahme


Man kann sich beim Type 97 sehr an der kompakte Bauweise freuen, doch nach einer Weile fragt man sich, wo denn hier eigentlich ein Akku untergebracht werden soll. Die Lösung, die Real Sword sich hierfür nämlich ausgedacht hat, ist neben den anderen Eigenheiten dieser AEG besonders speziell. Denn: Es passen keine der bisher in anderen AEGs verwendeten Akkus, auch kann dieser nicht einfach eingelegt, sondern muss extra eingebaut werden. Zeugnis von dieser sehr speziellen Akkulösung legen die bizarren Formen der bisher erwerbbaren Akkus ab.

1415
Links: Der handelsübliche Akku: 8,4V, 1500mA. Rechts: Ein ganz neuer 10,8V, 1200 mA Akku (Bildquelle: Kotte&Zeller)

Lieferbar ist neben einem 8,4V 1500mA Akku seit neuestem auch ein 10,8V 1200mA. Beide haben eine sehr, nun ja, eigenwillige Form und man sieht, dass Real Sword sich hier richtig den Kopf zerbrochen hat, um in dieser doch sehr kompakten Waffe jeden nur erdenklichen Hohlraum mit mindestens einer Akkuzelle zu füllen. Denn Platz findet sich im Type 97 nur im Pistolengriff, unmittelbar darüber und etwas weiter vorn, im vorderen Handgriff.

Wie oben schon erwähnt, wird für den Einbau eine sehr schöne und bebilderte Anleitung mitgeliefert. Hat man dann auch etwas mehr Routine beim Einbau gefunden, dann geht das Ganze auch recht leicht von der Hand, nur zu Beginn ist das alles schon sehr fummelig.
Ist der Akku auch erstmal eingebaut, so kann er im Prinzip auch im Gehäuse bleiben, da der Anschluss für den Lader durch einen kleinen Schiebedeckel an der Unterseite des Pistolengriffs zugänglich ist. Jedoch sollte man sich eines gleich mal abschminken: Für einen Akkuschnellwechsel auf dem Spielfeld ist der Einbau eindeutig zu umständlich.
Nun, das Problem bei dieser Akkuaufnahme liegt auf der Hand: Es können nur die RS-Akkus verwendet werden, und nichts anderes! Spielern, die diesen Akku verwenden, berichten allerdings, dass sie eigentlich recht zufrieden damit seien. Selbst eine 110er Feder könne problemlos, ohne Gearjams aufgezogen werden. Da ich aber mit 8,4V-Akkus sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe und 10,8V mir etwas zu viel war, habe ich mich schon vor dem Kauf der AEG nach einer anderen Lösung umgeschaut. Diese werde ich für die Interessierten im Anhang (siehe "Zusatz") zu diesem Review kurz vorstellen.


6. Mogelpackung: Der “Federschnellwechsel“


Die Gearbox des Type 97 bietet laut Real Sword einen Federschnellwechsel-Mechanismus. Darauf hatte ich mich natürlich schon gefreut, denn nichts ist besser, als wegen verschiedener fps-Auflagen mal eben – Schwups! – die Feder zu wechseln. Hierfür befindet sich am hinteren Ende der Gearbox eine Kappe, die den Zylinder abschließt. Diese lässt sich über eine Schraube lösen, wodurch man dann theoretisch ganz einfach die Feder entnehmen kann. Doch, leider, leider ist diese Schraube nicht von hinten aus zugänglich, sondern befindet sich seitlich an der Gearbox. Das bedeutet, dass für den „Federschnellwechsel“ die AEG zuerst bis Schritt 4 (s.o.), d.h. ganz zerlegt, die Fixierungsschraube der Gearbox hinten gelöst und letztere dann entnommen werden muss. Also doch nix mit schnellem Federwechsel auf dem Spielfeld, so wie das unsere Freunde mit ihren Systemas tun oder wie das mit einer geteilten Gearbox von ICS geht.
16
Zum Federwechsel muss zuerst die Schraube für die Gearboxfixierung gelöst werden. Erst dann kann man die Zylinderkappe öffnen.

Beim Lösen der Fixierung für die Abdeckkappe des Zylinders ist Vorsicht geboten, da Ihr damit leicht Euren schicken Flachbildschirm schrotten könnt. Also: Kappe festhalten, Schraube langsam lösen und aufpassen, dass Euch die Kappe samt Springguide und Feder nicht ins Gesicht fliegt.

17
 Der Springguide (rechts, von hinten gesehen) wird durch einen Nut und eine Aussparung in der Zylinderkappe fixiert.

Hier seht Ihr, dass der Springguide von zwei Rillen und einem Nut in der Zylinderkappe in Position gehalten wird. Beim Einsetzen des Springguides ist darauf zu achten, dass selbiger sich auch wirklich zwischen den Rillen befindet. Im folgenden Bild befindet sich der Springguide in der richtigen Position:

18
Beim Wiedereinbau muss darauf geachtet werden, dass die Kreuzschraube des Springguide annähernd senkrecht steht.

Das Wiedereinsetzen der Feder ist ganz schön fummelig, da der Springguide unter dem Federdruck gerne verrutscht und man, vor allem für stärkere Federn, mehrere Anläufe benötigt, um Zylinderkappe, samt Springguide und Feder zugleich einzubauen. Hilfreich ist es, einen verrutschten Springguide mit einem Kreuzdreher nachzukorrigieren. Das geht nämlich trotz der Spannung durch die Feder. Aber es ist sehr schade, dass durch die Lage der Schraube für das Lösen der Zylinderkappe und durch die fummelige Installation der Feder ein wirklicher Federschnellwechsel auf dem Spielfeld wohl eher unmöglich ist – es sei denn man möchte ein paar Schrauben verlieren. Allerdings birgt die entfernbare Zylinderkappe samt Feder den Vorteil, dass die Gearbox beim Öffnen nicht mehr unter Druck steht – sie lässt sich dann ganz leicht auseinander-, und wieder zusammenschrauben. Aber das, was man eigentlich unter einem Federschnellwechselmechanismus versteht, ist das hier eindeutig nicht!


7. Entfernung des Innerbarrels


Das Innerbarrel ist durch zwei kleine Schrauben mit dem Stahlgehäuse verbunden. Hat man diese gelöst, kann man das Innerbarrel aus dem Outerbarrel ziehen. Allerdings sitzt die Hopup-Einheit sehr fest vorne am Outerbarrel fest. Bitte macht das nicht so wie ich, packt das Innerbarrel an der Kugelzuführung und versucht es aus dem Outerbarrel zu reißen. Dabei verbiegt sich nämlich die Kugelzuführung leicht nach hinten – die Hopup-Einheit ist nämlich aus Plastik! Das Ergebnis sind dann nur Feedingprobleme. Also deshalb: Mit einem Schraubenzieher die Hopup-Einheit oben leicht heraushebeln (siehe gelben Pfeil), dann lässt sich diese samt Innerbarrel ganz leicht aus dem Outerbarrel ziehen.

19
Die Hopup Einheit kann durch Lösen der Schrauben und Raushebeln (gelber Pfeil) mit einem Schraubendreher vom Outerbarrel gelöst werden.

Bei Herausnehmen des Innerbarrels fällt auf, dass dieses richtig schön fest im Innerbarrel sitzt – ein „Barrelwobble“ ist damit ausgeschlossen. Schön! Allerdings hätte die Hopup Einheit ruhig aus Metall sein können.


8. Die Gearbox


Die sog. „T1“-Gearbox gehört keinem bisher bekannten Typus an. Sie wurde von Real Sword eigens entwickelt, um in das enge und kompakte Gehäuse des Type 97 zu passen. Hat man die Gearbox aus dem Gehäuse genommen, bekommt man einen ersten Eindruck, welcher Erfindungsreichtum dahinter steckt: Alles, was bei der Version III oder auch II unten ist, wurde nach oben hin verlagert. Das heißt, dass die Gears direkt über dem Zylinder reihenförmig angeordnet wurden und der Motor sich vorne über dem Nozzle befindet.
Die Verbindung zwischen Abzug und Gearbox wird durch eine Verbindungsstange aufrechterhalten, die vorne am Abzugsmechanismus einhakt und hinten mit einem Hebel verbunden ist. Letzterer ist über eine Schraube mit der Triggerunit verbunden. Beide Teile dieser Konstruktion scheinen mir aus sehr stabilem Stahlblech, o.ä. gefertigt zu sein. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es hier so schnell Verschleißerscheinungen geben könnte.


20
Die kompakte T1-Gearbox

Die sehr sauber ausgeführte Verkabelung führt zwischen Motor und Nozzle hindurch auf die andere Seite. Man bekommt, vor allem wenn man das Nozzle und die darüberhinwegführenden Kabel betrachtet, einen Eindruck davon, auf welch engem Platz hier alles komprimiert werden musste.

21
Die Kabel zum Akku führen auf engstem Raum über den Lauf hinweg

Oben auf der Gearbox befindet sich eine Öffnung, über die der Anti-Reversal-Latch gelöst werden kann. Im Falle eines Gearjams lässt sich so das Problem ruck-zuck beheben. Eine schöne Lösung, die Real Sword auch bei seinen AKs verwirklicht hat.

22
Durch den freiliegenden Anti-Reversal-Latch können Gearjams leicht behoben werden.

Etwas eigenartig mutet mir an, dass das Hopup nicht ganz mit der Gearbox abschließt. Jedenfalls kann man über dem Nozzle leicht die Tappet-Plate rauslugen sehen. Das bedeutet, dass zwischen Zylinder und Hopup nur das Nozzle abdichtet. Seltsam – müsste so eine Konstruktion eigentlich nicht zu Undichtigkeit und Leistungsschwankungen führen? Dieser Punkt hat mich besonders interessiert. Ihr könnt meine Erfahrungen darüber im Abschnitt über die Leistung des Type 97 lesen.

23
Was ist das? Das Hopup liegt nur teilweise auf der Gearbox auf. Von außen sichtbar ist außerdem die Tappet-Plate.

Ganz gemäß der weisen Devise „never touch a running system“, lasse ich die Gearbox auch für dieses Review zu, denn alles läuft bisher perfekt. Wer trotzdem einen Einblick in das Innenleben der T1-Gearbox haben möchte, sei auf die Vorabbesprechung bei Arnies verwiesen, wo diese bis ins Detail vorgestellt wird (siehe: Arnies ).
Was ich beim Gebrauch der AEG und auch bei der Entnahme der Feder bisher feststellen konnte ist, dass die Gears gut geschmiert sind – kein Kreischen oder seltsames Geräusch – und beim Entnehmen der Feder stellte ich fest, dass der Zylinder sehr gut gefettet wurde. Aufgrund des einzigartigen Designs der T1-Gearbox, sind die mechanischen Innenteile leider nicht mit anderen Typen kompatibel. Real Sword bietet hierzu ein eigenes Gear-Set an. Auch Tappet-Plate und Zylinderkopf sind keine Standardteile. Da alles inzwischen aber schon in Deutschland erhältlich ist und im Notfall auch in Hongkong bestellt werden kann, sehe ich das nicht unbedingt als ein so großes Problem an. Man möge nur hoffen, dass die Firma Real Sword uns noch lange mit ihren außergewöhnlichen Modellen beglücken wird und nicht plötzlich die Fabriktore schließt.


9. Leistungstests


Kommen wir zum Eingemachten: Der Leistung und Präzision.
Zunächst muss man sagen, dass der Type 97 ein sehr schönes Schussgeräusch hat – leise und sauber. Selbst bei stärkeren Federn hört man kein Kreischen der Gears oder andere Misstöne. Der Schuß löst sich allerdings aufgrund der Bullpup-Bauweise, die durch eine Verbindungsstange zur Gearbox hin arbeitet, etwas verzögert. Dies ist aber nur ein subjektiver Eindruck beim Schießen und bedeutet nicht etwa, dass die Kugeln später rausgepustet werden. Das Abzugsgefühl ist hierdurch aber etwas weicher als bei AEGs, die den Abzug gleich an der Gearbox haben. Beim Einschießen der AEG bemerkte ich, dass das Hopup zum einen sehr weich ist, denn ich musste es schon auf mindestens 8 drehen, um mit 0,25er Kugeln überhaupt einen Effekt zu erzielten. Zum anderen war es, wie das bei neuen AEGs meistens der Fall ist, recht stark verfettet. Nachdem ich aber sowohl Barrel als auch Hopup gereinigt und etwa 600 Schuß durch hatte, ergab sich ein stabileres Schussbild und ich konnte auch das Hopup auf eine vernünftige Größe runterdrehen. Gechront habe ich den Type 97 mit der Originalfeder (wahrscheinlich einer M90er) und mit 0,20g BBs. Die Messung bei rausgedrehtem Hopup ergab fast konstante 281,5 fps.
Mit eingedrehtem Hopup auf der Stärke 7,5 ergaben sich folgende Messungen:


Nummer der Messung / fps-Wert

  1. 294,8
  2. 295,8
  3. 294,9
  4. 293,8
  5. 296,8
  6. 297,9
  7. 296,8
  8. 292,9
  9. 294,8
  10. 294,8
  11. 293,8
  12. 284,3
  13. 291,9
  14. 291,9
  15. 289,0


Es zeigen sich hierbei zwei Dinge: Erstens, dass durch das Hopup kein Leistungsverlust verursacht wird, eher noch eine leichte Steigerung des Drucks. Zweitens, dass es schon leichte fps-Schwankungen gibt, die bei obigen 15 Messergebnissen im Durchschnitt +/- 1,6 fps betragen. Ich würde hier trotzdem von einem sehr dichten System sprechen, obwohl es hier und da schon einige Ausreißer gab (z.B. 5, 8, 13). Das System mit dem freiliegenden Nozzle, auf welches ich oben hingewiesen habe, scheint also zu funktionieren und sich nicht in extremen Leistungsschwankungen auszuwirken.
Da ich selbst ein Gegner nichts sagender „Präzisionstests“ auf 5 oder 10m bin, habe ich den Type 97 gleich auf 20 und 30m getestet. Beides sind trotzdem noch Distanzen, die – hat man sie einmal ausgemessen und überblickt – eigentlich gar nicht so groß sind. Leider herrschten an dem Tag, an dem ich die Tests durchführte, recht widrige Witterungsbedingungen, zudem stand mir hierfür kein Zielfernrohr zur Verfügung, so dass ich allein über Kimme und Korn zielen musste. Allerdings habe ich aufgelegt gezielt.

24
25

Auf den ersten Blick mögen diese Ergebnisse nicht so toll aussehen, doch aufgrund der Tatsache, dass von links immer wieder recht starke Windböen kamen und ich allein über Kimme und Korn zielen musste, finde ich dieses Ergebnis schon recht beachtlich. Auf 20m schießt die AEG ziemlich genau – ich habe zumindest mit den fünf Schuss, die ich abgegeben habe, immer das Ziel getroffen und die Treffer liegen sogar fast alle im selben Quadranten. Die Abweichung nach rechts führt sich auf den Seitenwind zurück. Auf 30m streut die AEG schon mehr, auch machte sich hier der Seitenwind stärker bemerkbar. Ich brauchte bei meinem Test deshalb mehrere Anläufe, ehe ich herausgefunden hatte, wie weit ich links zielen musste, damit die Kugeln noch das Ziel trafen. Allerdings konnte ich dann das DIN A4 große Ziel immer treffen.
Auf 20 und 30m halte ich dieses Ergebnis für sehr gut! Über 40-45m lässt die Präzision sehr stark nach, was ich sowohl auf die eher schwache Standardfeder, als auch das BB-Gewicht von 0,2g zurückführe. Ich empfehle daher unbedingt eine etwas stärkere Feder einzubauen. Real Sword garantiert einen schadenfreien Betrieb bis zu einer Federstärke von M130. Ich selbst betreibe den Type 97 mit einer Madbull M110, die ~ 400 fps auf dem Chrono erreicht.


10. Kosmetisches


Es ist wohl schon deutlich geworden, dass das Type 97 nicht unbedingt als Plattform für RIS/RAS-Scope-Granatwerfer-Konstruktionen für die "Oberspäschlforces" unter uns dienen kann. Es ist nämlich nur eine kleine Picatinny Schiene erwerbbar, die sich oben am Haltegriff mit zwei Imbusschrauben montieren lässt. Dort lassen sich dann ein Zielfernrohr oder Rotpunktvisier draufbauen. Ich selbst war in ästhetischer Hinsicht von dieser äußeren Verbesserung  sehr angetan. Auch von Real Sword gibt es noch einen Tragegurt, der in die vorhandenen beiden Riemenösen eingehakt werden kann. Diesen fand ich auch sehr praktisch und gut zu tragen. Allerdings sollte man hier aufpassen, denn, wie ich schon weiter oben geschrieben hatte, birgt das hintere Ende des Trageriemens die Gefahr, dass durch Scheuern am Schaft der Feuerwahlhebel umgestellt wird – vorzugsweise auf „S“! Diesen Umstand habe ich gerade bei meinem letzten Spiel als extrem nervig empfunden, weshalb ich den Riemen erstmal weglassen werde.


26
Mit Rotpunktvisier und Trageriemen


11. In der Praxis


Was mich absolut begeistert, ist die tolle Führigkeit dieser Waffe! Sie ist extrem harmonisch ausbalanciert, wobei der schwerere Teil eher nach hinten verlagert ist. Dadurch bekommt man die Waffe schnell in Anschlag. Auch einhändiges Führen und Feuern ist ohne zittrige Arme bestens möglich. Insgesamt gefällt mir – zusätzlich zu der spitzenmäßigen Verarbeitung – der Type 97 in seiner Handlichkeit am Besten!
Es macht wirklich großen Spaß damit umzugehen und man hat bei dieser AEG eher das Gefühl, als wenn man ein Sportgerät in den Händen hat und keinen schweren, unhandlichen Schießprügel. Durch die kompakte Bauweise ist der Type 97 zudem ideal für CQB-Situationen geeignet. Bei der Montage eines Rotpunktvisiers sollte man allerdings aufpassen, da die Balance der Waffe hierdurch ziemlich beeinträchtigt werden kann. Idealerweise montiert man dieses recht weit hinten auf der Picatinny-Schiene, da man sonst eine merkliche Verlagerung des Gewichtes nach vorn verspürt.
Bezüglich des Magazinauslöseknopfs dachte ich zuerst, dass dieser auf der rechten hinteren Seite ungeschickt positioniert sei, aber dann merkte ich, dass das so eigentlich ideal ist: Man greift mit der linken Hand das Magazin und betätigt mit dem Zeigefinger den Auslöseknopf – geht sehr einfach vonstatten und ist der natürlichen Bewegung der Hand angepasst. Bei den Spielen, wo ich bisher den Type 97 verwendet habe, habe ich zwei mit der standardmäßig eingebauten Feder gespielt. Diese zeigte sich allerdings auf die Dauer hin als zu schwach, so dass ich inzwischen eine neue (s.o.) verbaut habe.

Vereinzelt hatten meine zugekauften Begadi-Magazine Feedingprobleme, während das RS-Magazin bis auf einmal einwandfrei funktionierte. Dieses eine Mal hatte ich zu viele Kugeln eingefüllt, wodurch sich die BBs im Magazin verkanteten. Dies ließ sich durch Schütteln aber sofort lösen. Gearjams hatte ich bisher nur einen, was allerdings durch einen halberschöpften Akku zustande kam. Da ich mich mit dem Standard 8,4er Akku nicht anfreunden konnte, habe ich später einen feuerzeuggroßen Lipo mit 700 mA aus einem Modellhubschrauber im Handgriff untergebracht, der sich sehr gut bewährte. Da ich aber etwas mehr Kapazität haben wollte, habe ich mir die Modifikation für den größeren ASG-Lipo ausgedacht (s.u.). Dieser besitzt zwar auch nicht viel mehr Kapazität, aber bisher konnte ich ihn trotz intensivstem Gebrauch noch nie leerschießen.


12. Fazit


Es ist in Reviews oft üblich, die gerade erworbene AEG über den Klee zu loben. Denn erstens macht sich nach einer Enttäuschung kaum jemand noch die Mühe, sich noch einmal intensiv mit dem Grund für die Enttäuschung auseinanderzusetzen und dies dann auch schriftlich festzuhalten. Und zweitens möchte man ungern vor sich selbst und anderen zugeben, 300 oder gar 400 Euro in den Sand gesetzt zu haben. Und vor allem treten die meisten Enttäuschungen erst im Langzeitgebrauch zutage, während fast alle Reviews noch inmitten der ungeduldig aufgerissenen Verpackung und den zerfetzten Zielscheiben für die ersten „Präzisionstests“ verfasst werden. Ich bin hierbei auch keine Ausnahme. Zwar habe ich versucht, den Type 97 auf Herz und Nieren zu prüfen und auch auf eventuelle Schwachpunkte hinzuweisen, doch kommt jetzt erst noch die eigentlich kritische Phase des Langzeittests. Bisher konnte ich den Type 97 nur innerhalb von fünf Monaten intensiv testen. Und manchmal, gerade, wenn ich mir das doch sehr exotische Gearbox-System ansah, stellte sich mir die Frage, ob ich mit dieser sowohl von der Technik, als auch vom Aussehen her doch sehr ungewöhnlichen AEG die richtige Wahl getroffen habe. Doch bisher haben sich alle Befürchtungen als vollkommen unbegründet erwiesen. Klar, da war zuerst das Problem mit der Akkuaufnahme, doch konnte ich dies durch die Verwendung eines Lipos lösen. Auch so manche Dinge, wie der Pseudo-Federschnellwechsel, oder der sich in Verbindung mit dem Trageriemen selbstsichernde Feuerwahlhebel sind nicht so toll. Allerdings sind dies keine Eigenschaften des Type 97, die besonders schwer wiegen oder weshalb ich von einem Kauf abraten würde. Im Gegenteil finde ich, wenn jemand nicht unbedingt den Anspruch hat, mit großen Upgrades und Schnickschnack an seiner Waffe rumzufuhrwerken, dann bekommt man mit dem Type 97 doch ein sowohl von der Verarbeitung, als auch von der Funktion her sehr hochwertiges und edles Produkt. Setzt man eine etwas stärkere Feder und eventuell noch einen Präzisionslauf ein, dann hat man ein wirklich schönes Leistungspaket in der Hand, das in den meisten Spielsituationen absolut überzeugt. Und so muß ich für hier und heute auch zugeben, dass ich mich trotz einiger Anfangsschwierigkeiten, v.a. mit dem Akku, in dieses kleine Gewehr aus dem Reich der Mitte verliebt habe und dafür sogar meine treugediente AK im Schrank lasse!

Hier noch eine Kurzzusammenfassung der positiven und negativen Aspekte, die jeder selbst gemäß seiner Ansprüche gewichten möge:

+ gute Präzision
+ alle Vorteile einer Bullpup (langer Lauf trotz kompakter Ausmaße)
+ eindeutig ein Exot
+ spitzenmässige Verarbeitung und Materialien (innen wie außen)
+ Originalausmaße und -gewicht
+ tolle Handlichkeit


- wenig Möglichkeiten für Upgrades
- eher schwache Standardleistung der Feder
- sehr umständliche Akkuaufnahme
- kein wirklicher Federschnellwechsel
- Ersatzteile gibt’s nur von Real-Sword
- der „bäh wie sieht denn die aus“-Faktor der ignoranten Mitspieler



Zusatz: Modifikation zur Aufnahme eines ASG 7,4V Lipo

Achtung: Für die folgende Modifikation übernehme ich keinerlei Verantwortung. Jeder unternehme sie auf eigenes Risiko! Bitte informiert Euch vorher gut über den richtigen Umgang mit Lipos, da diese Akkuart sehr empfindlich auf falsches Laden und äußere Beschädigungen reagiert und aufgrund der hohen Enegiedichte sogar explodieren kann!

Wie ich im Hauptteil dieses Reviews schon schrieb, ist die Lösung für die Akkuaufnahme, die sich Real Sword für den Type 97 ausgedacht hat, nicht gerade ideal. Zum einen sind momentan nur 8,4V oder 10,8V Akkus verfügbar. Zum anderen müssen diese beim Wechsel immer erst mühsam ein- und ausgebaut werden. Zudem gibt es die o.g. Akkus nur in relativ niedrigen Kapazitäten, die für einen ganzen Tag zwar reichen mögen, für ein gesamtes OP-Wochenende jedoch nicht. Mir persönlich hat das mit dem Akku überhaupt nicht gefallen, ich habe mir deshalb eine alternative Methode einfallen lassen. Als Möglichkeit blieb mir nur, die Verwendung eines 7,4V Lipos in Erwägung zu ziehen.

Hierzu habe ich mir den 7,4V 1000 mA Akku von ASG ausgesucht, von dem ich mir gleich zwei für den schnellen Austausch besorgte. Dieser Akku passt von seiner Breite und Dicke her ideal in den Pistolengriff, allerdings nicht so ganz in der Höhe (Maße: 10,5cm * 3cm * 0,7cm). Der Grund hierfür ist eine kleine Barriere ganz oben, beim Übergang des Griffs in das Gehäuse. Diese sollte bei der Real-Steel-Version ursprünglich verhindern, dass der kleine Werkzeugbehälter in das Gewehrinnere rutscht. Bei einer AEG hat dieses Teil jedoch keinerlei Funktion, da der Platz für die Akkukabel, bzw. den Akku benötigt wird. Was liegt also näher, als dieses Teil zu entfernen?
Hierzu benötigt man eine Rundfeile und etwas Schmirgelpapier. Mit etwas Geduld lässt sich die kleine Barriere nämlich komplett aus dem Griff feilen. Hierzu kann man praktischerweise die runde Seite der Feile verwenden und am Schluss nehme man noch etwas Schmirgelpapier, das man sich um einen Finger wickelt, um auch die letzten Reste auszufeilen. Sehr wichtig ist, dass man die Barriere sauber und ohne scharfe Spitzen und Grate entfernt. Vor allem dort, wo die Öffnung den größten Durchmesser hat, sollte man alle Reste der Barriere komplett entfernen. Dies ist unbedingt notwendig, damit der Lipo beim Einlegen nicht durch spitze Gehäuseteile beschädigt wird. Lipos sind gegen äußere Beschädigungen nämlich extrem empfindlich! Probiert also immer mal wieder aus, ob sich der Lipo mühelos bis nach oben ins Griffstück hineinschieben und wieder entfernen lässt. Wenn das einfach und ohne großes Stopfen geht, habt ihrs geschafft.

29
Der Pistolengriff vor der Modifikation (Blick von unten): Diese kleine Barriere soll sauber entfernt werden.

30
Das Griffstück nach der Modifikation (Blick von oben): Die Barriere wurde restlos ausgefeilt.
                       
Hat man diese Modifikation am Inneren des Gehäuses vorgenommen, muß man noch das Anschlusskabel des ASG Lipos kürzen und am Besten T-Stecker (oder Deans) verbauen. Diese haben gegenüber den üblichen Tamiyas zudem eine um Weiten bessere Leitfähigkeit.
31
Der Umstieg von Tamiya zu T-Steckern spart Platz und ergibt eine bessere Leitfähigkeit.
32
Voilà: Nach der Modifikation lässt sich der Lipo mühelos im Griff versenken und ganz einfach wieder entfernen.

Hat man nun auch die neuen Stecker angelötet, ist das Werk getan! Nun kann man den ASG-Lipo bequem mit den Kabeln voran in den Pistolengriff einführen. Bei Bedarf lässt sich der Akku ganz leicht wieder entfernen und gegen einen neuen austauschen. So spart man sich den umständlichen Akkueinbau und hat effektive 9,6V Antriebsspannung – genug für 120er oder sogar 130er Federn.