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Maruzen P38

Geschrieben von Boba_Fett

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  Maruzen P38
 
Mit der Walther P38 ac41 zeigt Maruzen, wie genau und detailgetreu es sein darf. Aber beginnen wir bei den Ursprüngen.

Die P38

Als man sich eingestehen musste, dass die Pistole 08 nur mit großem Kosten-, Zeit- und Maschinenaufwand herzustellen war, begann die Suche nach einer neuen Dienstpistole, die dem allgemeinen Trend der Bewaffnung folgend mehr Prägeteile verwenden sollte und somit günstiger und schneller zu produzieren war. Allerdings sollte der Kaliber 9mm Parabellum beibehalten werden, was bei den Mauser-Werken doch auf gewisse Probleme stieß, hatte man sich doch bisher weitgehend an den Kaliber 7,65 gehalten.

So dauerten die Tests von 1935 bis 1937 an, wobei Mauser mit seiner auf 9mm umgerüsteten HSc nicht die Zustimmung der Militärs erringen konnte, was Walther Zeit verschaffte, seine Entwicklung zu überarbeiten. Dies wurde mit der Einführung der Walther P38 als Ordonanzwaffe der deutschen Wehrmacht belohnt.



1957 begann dann der zweite "Produktzyklus" dieser Waffe, da sie als Pistole P1 bei der neuaufgestellten Bundeswehr als Dienstwaffe eingeführt wurde, wo sie erst in den neunziger Jahren abgelöst wurde.


Der erste Eindruck

Öffnet man die seenotorangene Pappschachtel, entdeckt man eine P-38 in einer Plastikumhüllung in einem äußerst übersichtlichen und aufgeräumten Pappkarton.



An Zubehör liegen neben der komplett ins deutsche übersetzten und gut bebilderten Anleitung von Umarex noch ein kleines Tütchen mit BBs und ein weiteres Tütchen mit einem kleinen Imbus; wie uns die Anleitung verrät dient dieser zum Verstellen des  HopUp.

Entnimmt man die Waffe, ist der erste Eindruck eindeutig: Mensch, ist die schwer. Die Waage zeigt uns ein Gewicht von 725 Gramm, was auf´s Gramm mit der Angabe des Importeurs übereinstimmt. Originalgewicht in ungeladenem Zustand sind 800 Gramm. Bedenkt man, dass die Waffe weitgehend aus Kunststoff besteht ein beeindruckendes Gewicht. Nahe am Original und ausgewogen in der Hand.



Die Markings sind erstklassig. Alle Baugruppen sind nummerngleich, was bei einem Modell nicht näher verwundert, sondern eher die Detailverliebtheit, auf solche Dinge zu achten. Selbst Schlittenfanghebel, Abzug und Hammer sind gestempelt! Im vorderen Bereich des Schlittens links lacht uns das P38 ac41 an. Störend ist hier nur ... wen wundert es ... cal. 6mm BB ... das hätte man auch dezenter anbringen können. Auch dass auf der rechten Seite des Schlittens mittig angebrachte F im Fünfeck. Zwar sind diese Markierungen unabdingbar, man könnte aber bei solch präzisen Kopien etwas "dezenter" Stempeln ..... beim Auto klebt auch keiner die Plaketten auf der Scheibe mitten ins Sichtfeld.

Die Funktion

Für Eilige die Kurzversion: Wie beim Original! Auf die Anleitung kann also bei Verfügbarkeit der entsprechenden ZDv verzichtet werden.

Die Pistole verfügt über einen double-action Abzug. In gesichertem Zustand verbleibt der Hammer beim Durchladen in ungespannter Position. Ist die Waffe fertiggeladen und wird gesichert, gleitet der Hammer in die ungespannte Position.



Ist die letzte Kugel verschossen, verbleibt der Schlitten in hinterster Position und kann mittels Schlittenfanghebel wieder gelöst werden. Mittels Zerlegehebel ist die gesamte Waffe binnen Sekunden feldmäßig zerlegt, um etwaige Klemmer zu entfernen oder die Waffe mal wieder etwas zu ölen.



Schusstest

Im Test wurden 0,25 Gramm Guarder BBs und Omega SuperPowerGreenGas verwendet. Zunächst der Blowback-Effekt: Erfurchtgebietend! Die Waffe bockt gehörig in der Hand und im Sommer könnte diese Gaswahl etwas "optimistisch" sein. Tests mit Abey Predator Ultra folgen.

Zum Gastank: Da das Original über ein einreihiges Magazin für die 9mm-Patrone verfügt, ist auch das Magazin der Airsoft eher schmal geraten im Vergleich z.B. zu denen der Glock. Die Kugeln sitzen einreihig, was eine störungsfreie Zuführung garantiert, allerdings ist der Gastank räumlich sehr eingeschränkt, er reicht für etwa 2 Magazinfüllungen á 12 Schuss, wobei es beim zweiten Magazin bereits in der Mitte eng wird.

Geschossen auf exakt 10 Meter aufgelegt ergibt sich folgendes Bild: 8 Schuss liegen in einem Rechteck von 7 mal 8 cm, 2 Ausreißer liegen außerhalb und steigern das Zielgebiet auf 11 mal 12 cm. Beim Ergebnis ist sicherlich die Genauigkeit des Schützen zu berücksichtigen, der doch erhebliche Rückschlag und das Problem, die P38 zu "fixieren": Der Schlitten schlägt zurück, der Lauf mit Patronenlager gleitet ebenfalls um 2 Millimeter zurück und am Pistolenboden steht der Magazinhalteknopf hervor; keine gute Voraussetzung, um die Waffe brauchbar auf- oder anzulegen.

Vereinfacht ausgedrückt, hätte ich trotzdem mit 8 von 10 Schuss ein bierdeckelgroßes Ziel auf 10 Meter getroffen.

Die Energie

Hier staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. Umarex gibt eine Geschossenergie von unter 0,3  Joule an, Kotte und Zeller wirbt mit über einem Joule. Sicherlich mag dies am verwendeten Gas liegen, nur erscheint mir diese Leistungsdifferenz als eindeutig zu hoch, um sie nur mit diesem Faktor erklären zu können. Messungen fehlen noch und werden, sobald verfügbar, nachgereicht. Mit dem verwendeten Gas würde ich eher die Werte von Kotte bestätigen, als die von Umarex. Mit GreenGas liegt die P38 eher im Bereich einer SAEG, als im Bereich einer  EBB.

Fazit

Die P38 besitzt kein alltägliches Design verglichen mit den sonstigen Pistolen, sondern ist eher wie ihre Vorgängerin 08 eine Ausnahmeerscheinung mit Langzeitwirkung. Entweder sie gefällt einem oder eben nicht und dies dürfte die Kaufentscheidung wohl maßgeblich bestimmen. Freundet man sich mit dem Design an, kann man nur eine Empfehlung aussprechen: Kaufen. Dies gilt umso mehr, seit es dieses Prachtstück nun schon für 185,-- Euro statt wie bisher für 255,- Euro erhältlich ist.

In Sachen Verarbeitung, Markings, Handling, Präzision gibt es eigentlich nichts zu beanstanden.

Bleibt die Frage nach dem Zubehör, die ich klassisch beantworten möchte: Wer braucht dass? Ähnlich wie die AK47 und das G3 wirkt die P38 auch durch ihre schlichte, natürliche Art und Bedarf eigentlich keines Firlefanz.