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Tanaka P08 Heavyweight

Japanische Detailverliebtheit trifft auf ehemalige deutsche Waffentechnik

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  Tanaka P08 Heavyweight

Was passiert wenn japanische Detailverliebtheit auf ehemalige deutsche Waffentechnik trifft?

Genau, es kommt ein Gustostückerl für den Sammler von GBBs heraus. Tanaka, seines Zeichens japanischer Hersteller von hochwertigen GBBs und NBBs, hat sich mit dem Nachbau des Karabiner 98k und der Pistole 08 in einen echten Randbereich bei Airsoftrepliken breitgemacht der ihnen, bis dato, nie abstreitig gemacht werden konnte.

Mittlerweile haben sich auch andere Hersteller in dieses Segment gewagt, wie etwa KTW mit seinem Modell des Moisin Nagant, Tokio Marui mit seiner M1 Thompson oder Marushin mit seinen Modellen des Karabiner 98k, des M1 Garand oder des M1 Carbine, sowie ein paar weiteren Herstellern. Allen Modellen liegt aber eines zugrunde, ihre Spieluntauglichkeit durch entweder zu hohe FPS-Werte wie bei Tanaka, mangelnde Ersatzteile oder eine zu empfindliche Mechanik wie bei Marushin oder der extremst hohe Preis wie bei KTW. Für den Sammler hingegen sind sie eine schöne und durchaus preiswerte Alternative zu den meistens sehr hohen Preisen, strengen Vorschriften beim Erwerb oder schlechten Allgemeinzustand der schussfähigen Originale.

 

Vorwort:
Ich versuche einen möglichst objektiven Eindruck von der hier vorgestellten GBB zu schaffen, leider kommt auch bei mir manchmal der eigene Geschmack durch.

Gekauft habe ich das Schmuckstück eigentlich zuerst nur aus reinem Interesse, da mich Waffen des zweiten Weltkrieges zu einem gewissen Grad faszinieren, später hab ich dann angefangen mir die passende Uniform sowie die dazu benötigte Ausrüstung zu kaufen. Spieltauglich ist nichts davon. Zum Einem, weil die Sachen zu teuer sind und zum Anderen, weil ich es persönlich nicht gerade sehr politisch korrekt finde damit zu "Spielen". Egal, hier zum Review.

Erster Eindruck:
Die Waffe kommt in einem Karton bestehend aus einem Styropor-Unterteil und einem bedrucktem Kartondeckel. Der Styroporunterteil ist mit den üblichen Ausnehmungen ausgestattet für die Pistole, eine kleine Portion BBs und das Loadingtool für das Magazin. Weiters liegen eine bebilderte Anleitung im standardisierten Schriftjapanisch, zwei Imbus-Schlüssel für das Auseinandernehmen der Pistole, zerlegen tut man entweder ein Auto oder ne Sau beim Fleischer, und dem Einstellen des HopUps, sowie eine Replik des originalen Zerlegewerkzeuges, auch Knochen genannt, dabei.

Die technischen Daten habe ich von einem der Händler übernommen, sie müssten also stimmig sein:

-Gewicht: 630g
-Gesamtlänge: 219mm
-Laufdurchmesser: 6,03mm
-Magazinkapazität: 12 Schuss
-Kaliber: 6mmBB
- Gemessene Werte schwanken bei verwendeten 0,30 gr. BBs von WesternArms bei Abbey UltraGas zwischen 240 bis 245 FPS, bei RedGas, was ich aber keinem anrate zu verwenden, zwischen 270 bis 290.

Bei der RedGas-Messung musste sogar Gas abgelassen werden, da die Hammerspring einfach zu schwach war das Ventil zu öffnen bei gefüllten Gastank.

  



Details:
Die Waffe ist komplett aus ABS gefertigt, wie es bei Airsofts aus Japan üblich ist. Lediglich das Kniehebelgelenk, der Abzug, der Sicherungshebel, der Zerlegehebel und die Schrauben sind aus Metall. Dies ist aber nicht als Nachteil anzusehen, da die gesamte Pistole in einem schwarzen Finish gehalten ist. Dieses sollte eigentlich matt oder seidenmatt sein, leider tendiert es aber bei einigen Teilen in Richtung glänzend. Ich hab aber versucht bei den gemachten Fotos die GBB so real wie möglich rüberzubringen, mein Fotografierkönnen ist leider nur sehr beschränkt. Die Bilder auf denen die Markings gesondert zu sehen sind, zeigen aber den wirklichen Farbton. Zusammen mit den schwarzen Griffschalen, die ein wenig glänzen, ergibt die Pistole aber ein schönes Gesamtbild.

 

Body:
Der Body ist sehr realistisch gehalten, soweit ich es beurteilen kann, da ich bis jetzt nur spätere Originale der deutschen Wehrmacht sehen konnte als Vergleich, leider keine frühen Modelle. Typisch für japanische Airsofts, es passt alles perfekt zusammen ohne Spalten, Wackeln oder größere Spaltmasse. Beim Spannen zieht sich das Kniehebelgelenk zusammen, wie beim Original, wodurch der Blick auf die Laderampe und die sehr kleine Imbus-Schraube für das HopUp frei wird. Dies ist übrigens eine Qual zum Einstellen, nach einer Viertelstunde Gefluche und Versuchen hatte ich es aufgegeben.
Als Bonus sind auf der GBB Markings für eine P08 aus der Mauser-Produktion von 1934 vorhanden mit dem Abnahmestempel der Reichswehr der Weimarer Republik, sowie eine originalgetreue Nummerierung auf den richtigen Teilen mit der Waffennummer 6015
 


Schulterstütze oder auch Anschlagschaft genannt:
Als zusätzliches Gimmick weißt die Pistole am Griff die Einrastung für den Anschlagsschaft auf, dieser ist ebenfalls von Tanaka zu bekommen. Diesen gibt es in zwei Varianten, für die lange 8 Inch und die kurzen 4 und 6 Inch Version.
Weiters gibt es auch Ersatzgriffschalen aus braunem Holz, falls einem die schwarzen Griffschalen nicht gefallen. Ich hab mir die, hier im Review erwähnten, Optionsteile noch nicht beschafft, da sie äusserst schwer zu bekommen sind. Es wird aber nachgeholt trotz des hohen Preises.

 


Performance:
Die Waffe ist eine GBB, d.h. es muss nur einmal die Waffe gespannt werden und ladet sich bei jedem Schuss neu solange BBs bzw. Gas im Tank vorhanden ist. Dabei bewegt sich der Kniehebel jedes Mal vorbildgerecht. Leider bleibt er aber bei keiner der mir bekannten Airsoft-08 bei leerem Magazin in der gespannten Position stehen. Es scheint wohl daran zu liegen, dass die dafür vorgesehene Feder einfach zu schwach dafür ist.
Gesichert wird die Waffe durch einen Sicherungshebel auf der linken Seite der Waffe. Dieser ist jedoch äußerst gewöhnungsbedürftig, da er bei Rechtshändern genau auf Höhe der Daumenwurzel liegt. Für schnelles Schiessen ist sie daher nicht unbedingt geeignet, mehr eher ein Stück für den Sammler mit dem zweiten Weltkrieg als Sammlergebiet.
Schiessen lässt sich die Waffe sehr schön, auch wenn es gewöhnungsbedürftig ist ein so schmales Griffstück in der Hand zu haben im Gegensatz zu einem M1911 A1 oder einer M9 Beretta. Durch das sich bwegende Kniehebelgelenk bekommt das Blowback noch ein bisserl mehr an Kraft. Ich würde aber keinem abraten nur so aus Freude, weil der mechanische Ablauf des Nachladen so schön ist, die Waffe "Leer" zu schiessen sprich ohne BBs. Dies tut ihr nicht sonderlich gut

 

Technik:
Die Innereien der Waffe wirken zwar sehr stabil und langlebig, jedoch sind sie bei näherer Betrachtung äußerst fragil und ist daher für einen längeren Schusswechsel ungeeignet. Die Magazine sitzen sehr stramm in der GBB ohne aber zu klemmen und lassen sich komplett Leerschiessen. Hier gibt es als zusätzliches Gustostückerl das Trommelmagazin welches jedoch mir nur bekannt ist von P08 der Kriegsmarine bzw. bei den Heeres P08-ern aus dem ersten Weltkrieg. Wahrscheinlich fand man sie aber auch beim Heer der Weimarer Republik und der Wehrmacht, bestätigen kann ich es jedoch nicht da ich noch kein originales und vorallem WK2 datiertes Trommelmagazin gesehen habe.
Anhand der Explosionszeichnung erkennt man sehr schön die feine Mechanik.
 


Kimme und Korn sind fix, das HopUp variabel. Die effektive Schussleistung liegt bei ca. 15 Metern, danach ist Schluss bedingt durch das empfohlene Gas. Dies ist überhaupt der wichtigste Punkt bei dieser GBB meiner Meinnung nach. Man sollte kein stärkeres Gas verwenden als HFC134a, die 08 wird es einem dafür mit einem langen Leben danken.


Fazit:
Die Waffe ist extrem gut verarbeitet, in meinen Augen jedoch nicht spieltauglich bedingt durch ihren fragilen Spannmechanismus und der dadurch erhöhten Anfälligkeit an Störungen verursacht durch Verschmutzung. Sie ist eher etwas für Leute die Airsoft und Reenactment auf eine Ebene bringen möchten oder etwas Seltenes in ihrer Sammlung haben wollen.